Erfunden haben wir das Ehrenamt im Akutkrankenhaus nicht - im angelsächsischen Raum wie auch in Deutschland besteht schon seit einigen Jahrzehnten die Gepflogenheit des Einsatzes ehrenamtlicher Kräfte zur Abdeckung des Bedarfs an zeitintensiver humanitärer Zuwendung. Zunehmende Technisierung, Ausweitung administrativer Tätigkeiten in Gesundheitsberufen, steigender Ökonomisierungsdruck – all das trägt dazu bei, dass für Erfordernisse außerhalb routinierter Abläufe mit Schwerpunkt auf Wiedererlangung der somatischen Funktionstüchtigkeit oft wenig Spielraum bleibt.

Menschen mit großem Empathievermögen und Zeitreserven suchen Kranke auf und bieten als soziale Ergänzung zum medizinisch, pflegerisch, therapeutisch qualifizierten Berufspersonal Zuwendung, Anteilnahme, Beistand, Bestärkung, Information, Orientierung, Begleitung und hilfreiche kleine Dienstleistungen an. Da sie in ihrer Ehrenamtlichkeit den oben geschilderten Gegebenheiten nicht ausgesetzt sind, können sie sich auf einer alltagsnahen Ebene ohne Druck Patient*innen sehr individuell und persönlich widmen und gleichen so ein strukturelles Defizit im psychosozialen Bereich institutionalisierter Krankenbetreuung aus.

 

Nach diesen internationalen Vorbildern wurde 1992 auch in der Klinik Landstraße (damals noch Krankenanstalt Rudolfstiftung) unter dem ärztlichen Direktor HR Prof. Dr. Alfred Huber ein ehrenamtliches PATIENT*INNENHILFSTEAM eingeführt. Im Zuge des WHO-Projekts „Gesundheit und Krankenhaus“ konnte es als eines von acht Subprojekten des Hauses als zeitlich begrenzter Versuchsballon und wissenschaftlich begleitet durch das Ludwig Boltzmann-Institut auf ausgesuchten Modellstationen starten – was mit einigen Pionier*innen auf vier Stationen begonnen hat, wurde 1994 in den Regelbetrieb übernommen und wuchs über die Jahrzehnte auf eine 65köpfige Gruppe, die nahezu im gesamten Haus fast täglich ihre Dienste anbieten konnte und bis heute im Bemühen um eine Hebung des allgemeinen Wohlbefindens während des Krankenhausaufenthalts zu einer positiven Atmosphäre und zur Förderung der Genesung beiträgt.

 

Pandemiebedingt ist das PATIENT*INNENHILFSTEAM personell stark verkleinert und hofft auf rasche Erholung, um den bewährten Standard wieder anbieten oder sogar übertreffen zu können. 

Die wesentlichen Entwicklungsschritte des PATIENT*INNENHILFSTEAMs:

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